Letztens im Gym gab es eine Situation die mich auf die Idee zu diesem Beitrag gebracht hat.
Und zwar nicht, um zu lästern oder zu bewerten, sondern dir vielleicht eine andere Perspektive auf dein Training zu geben. Dabei habe ich auch meine eigenen Gedanken beobachtet. Das mache ich aktuell ganz gern. Hat den Grund, dass ich aus dem Modus der permanenten Bewertung oder Beurteilung raus kommen möchte. Sei es bei anderen und genauso bei meinem eigenen Handeln.
Was ist geschehen?
Nach meinen Kursen stand noch mein eigenes Training an. Ein Tempolauf, den ich auf dem Laufband absolvieren wollte. Trotz später Stunde und einer herausfordernden Intervallen hatte ich echt Spaß.
Unter anderem liebe ich am Laufband Training dass ich mich genauso anziehen kann, wie draußen im Sommer.
Kurze Laufhose, Bustier, leichtes Shirt, Socken, Schuhe. Herrlich! Das genaue Gegenteil zu dem, was es aktuell draußen braucht um zu laufen. Für mich auch irgendwie ein Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit.
Neben mir trainierte ein junge Frau ebenfalls auf dem Laufband. Sie hatte eine deutliche Steigung eingestellt und trainierte mit großen Schritten ohne in einen Laufschritt zu verfallen. Scheinbar ist ihr dabei nicht so warm geworden wie mir daneben, denn Sie war perfekt gestylt , offene Haare und hatte ein dickes, weites Sweatshirt und eine lange Hose an. Mir hingegen lief der Schweiß runter und mein Make Up hatte sich schon lange verabschiedet. Ja - es ist ok, wenn alle mir ansehen können,dass es gerade verdammt hart ist.
Eventuell fühlst du dich schon selbst angesprochen und fühlst dich getriggert? Prima, genau das war mein Plan!
Mein primärer Gedanke war: verdammt, was macht sie eigentlich da? Nach effektivem Training sah es nicht aus. Eher nach Schönheitswettbewerb mit Alibi- Bewegung.
Natürlich kenne ich nicht jedes Motiv von den Trainierenden. Doch aus meiner Erfahrung ist es so, dass Abnehmen, Körperstraffung, ein besseres Körpergefühl ganz oben bei den Gründen zum Abschluss einer Mitgliedschaft stehen. Um diese Ziele bedarf es eines effektives, planmäßiges und kontinuierliches Trainings. Effektiv ist ein Training unter anderem dann, wenn du deinem Körper Trainingsreize gibst, die ungewohnt sind und dich im richtigem Maße aus deiner Komfortzone bringen. Ja, das klingt anstrengend. Ist es auch - mal mehr, mal weniger.
Zurück zur konkreten Situation.
Neben mir sah es nicht außerhalb irgendeiner Komfortzone aus.
Ich habe mich dann gefragt, warum sie trainiert, was wohl ihr Motiv ist und ob sie eigentlich Spaß hat. Und ob sie das,, was sie gerade tut, bewusst macht. Und wie es gerade so bei allen andere ist, die deutlich nach 21 Uhr auf der Fläche sind.
Zur richtigen Einordnung: ein moderates Training kann völlig ok sein. Und manchmal auch genau das Richtige sein.
Zum Beispiel wenn das Training einfach Spaß macht, dem Stressabbau dient oder aus gesundheitlichen Gründen gerade das Beste ist.
Ich möchte an dieser Stelle nicht zu theoretisch und wissenschaftlich werden. Ist das Ziel Körperstraffung, ist ein kürzeres, intensiveres Training, dass auch mal die ein oder andere Schweissperle
( Frauen schwitzen übrigens nicht, das ist alles Glitzer, dass den Rücken runter perlt und uns strahlen lässt) kostet, wäre geschickter gewesen. Warum? Höherer Kalorienumsatz bei gleichem Zeitaufwand. Bei allem Mythos rund um den sogenannten Fettverbrennungspuls ist zum Abnehmen entscheidend an dem großen Rad zu drehen. Nämlich die Kalorienbilanz. Mehr Kalorien zu verbrennen als aufzunehmen ist ganz einfach gesprochen eine gute Idee. Noch besser ist es, zusätzlich ein Muskelaufbau-Training zu integrieren, um die Muskulatur zu schützen. Muskeln verbrauchen Praktischerweise auch im Ruhezustand Kalorien. Daher ist Krafttraining immer die erste Wahl. Ist das Ziel Abnehmen oder Körperstraffung ist Cardio-Training eine schöne Ergänzung. Tiefer möchte ich an dieser Stelle gar nicht in das Thema abtauchen, ich möchte auf was anderes hinaus.
Zeit ist dein kostbarstes Gut. Mach dir bewusst, deine Zeit bewusst einzusetzen. Das heißt wenn du trainierst, tu es adäquat zu deinen Zielen. Übrigens wenn dein Ziel Stressabbau durch Bewegung ist, ist ein ganz moderates Training auch durchaus in Ordnung. Und ein moderates Training um den Kopf frei zu kriegen, ist immer noch besser als mit Netflix auf der Couch zu chillen. Stress hat immer eine Cortisol Ausschüttung zur Folge. Ein Hormon, dass simpel ausgedrückt bewirkt, dass dein Blutzuckerspiegel Achterbahn fährt, Heißhunger- Attacken provoziert und dich so beim Abnehmen sabotiert. Bzw. Gewichtszunahme fördert. Der Cortisolspiegel im Körper lässt sich aber super durch Bewegung regulieren. Daher ist Bewegung und ein aktiver Lebensstil immer eine gute Wahl zum Stressmanagement.
Übrigens: einer der häufigsten Gründe, warum Menschen aus dem Fitnessclub wieder austreten oder zu passiven Mitgliedern werden, ist, dass die gesetzten Ziele nicht erreicht wurden.
Irgendwie schade um die Lebenszeit.
Mir ist aus dieser Situation wieder deutlich geworden, was mich antreibt. Wofür ich stehe bei meiner Arbeit in der Fitness- und Gesundheitsbranche. Ich möchte, dass du deine Ziele erreichst. Mit Spaß und Disziplin. Disziplin ist wahre Selbstliebe - doch dazu in einem anderen Beitrag mehr.
Du darfst deine Ziele kennen. Am Besten noch das Ziel hinter deinem offensichtlichen Ziel. Das hilft dir dranzubleiben. Auch folgende Fragen können dich unterstützen:
Wie möchtest du dich fühlen, wenn du dein Ziel erreicht hast? Wie möchtest du dich fühlen auf dem Weg zu deinem Ziel? Was ist anders, wenn du dein Ziel erreicht hast?
Ich freu mich, wenn dich meine Gedanken bei deinem Training oder in anderen Lebensbereichen unterstützen
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